Unsere Meilensteine
Der Beginn
Zu den Wurzeln des Vereins
Meine Erinnerungen:
Im Jahre 1946 wurde Walter Kühnel von der Gemeinde Ullersdorf gebeten, eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen. Walter sagte “ja” und so entstand der Fußballklub WUB = Weißig, Ullersdorf, Bühlau. Walter wurde Leiter der Fußballmannschaft.
Unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit organisierte Walter die Punktspiele. Da Walter kein Raucher war, wurden von den zugeteilten Zigaretten und Tabakwaren Dresse, Hosen und Fußballschuhe getauscht, alles auf eigene Kosten.
Zu einem Punktspiel (es waren viele Grade unter Null) waren nur 8 Spieler erschienen. Auf dem Blauen Wunder wurden einfach junge Männer angesprochen: “Kannst Du Fußball spielen?”. So gabelte Walter drei fremde Männer zum Spielen auf. Sportkleidung hatte Walter im Auto (Holzgaser) mit. Auf diesem Holzgaser durften nur Gegenstände (Möbel usw.) transportiert werden. Trotz Protesten meinerseits luden sie einen Schrank von uns auf das Auto und natürlich die Fußballspieler. Der Schrank kam natürlich kaputt zurück.
So waren die Nachkriegsanfänge des Sports und so entstanden dann die Vereine.
(Ausschnitt aus Jubiläumsheft “50 Jahre Turn- und Sport Verein Dresden-Bühlau e.V. aus dem Jahr 2000)
Die Chronik des Vereins
Die Mannschaftsfotos und sonstigen Informationen entstammen zum größten Teil den Sammlungen Timm, Töpert und Chmielus sowie dem Vereinsheim.
Vielen Dank allen für die Bereitstellung!
Der größte Dank geht an die Familie Timm, die uns den fußballerischen Nachlass des langjährigen Mitglieds und Abteilungsleiters Rudolf Timm zur Verfügung gestellt hat.
Wir sind weiterhin an jeglichen Mannschaftsfotos, Zeitungsartikeln und Nachweisen für die Rubrik “Höhepunkte” interessiert und bitten bei Vorhandensein um Kontaktaufnahme. Bei Mannschaftsfotos sind die entsprechenden Namenslisten besonders wertvoll. Auch über eine Vervollständigung der hier bereits zu findenden Materialien freuen wir uns sehr.
Vereinsgeschichte
Am 31. August 1950 trafen in der Gaststätte Boden an der Ullersdorfer Straße in Dresden ehemalige Funktionäre und Sportler des Sportvereins Fortschritt Nord-Ost (hervorgegangen aus der Spielergemeinschaft UBW — Ullersdorf, Bühlau, Weißig) mit Funktionären und Arbeitern des Forstamtes Dresdner Heide zusammen, um die Übernahme des Sportvereins Fortschritt NO in eine Betriebssportgemeinschaft zu vollziehen. Nach der Bestätigung durch den Kreissportausschuss am 06.09.1950 nahmen die 164 männlichen und 41 weiblichen Mitglieder als BSG “Forst Dresdner Heide” ihre Arbeit in den Sektionen Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen. Radfahren, Kegeln und Wintersport.
Infolge der Übernahme der BSG in die “SV Traktor” ergab sich auch die Notwendigkeit der Umbenennung in BSG ” Traktor Dresdner Heide “. Unter diesem Namen erfolgte am 09.12.1950 im Gasthof Weißig die offizielle Bestätigung. Durch die Einstellung des Holzeinschlages in der Dresdner Heide und der damit verbundenen Entlassung vieler Mitglieder und Funktionäre der BSG wurde diese jedoch durch das Kreisforstamt bald aufgelöst und ab dem 27.05.1951 unter dem Namen “Sportgemeinschaft Bühlau” fortgeführt.
In den Folgejahren entwickelten sich die einzelnen Abteilungen unterschiedlich, überwiegend aber sehr positiv. Die Hauptaufgabe in dieser Zeit lautete, den Sport für alle Bürger anziehungskräftiger zu gestalten, auf dem Gebiet des Volkssports einen Umschwung zu erzielen und ein höheres Leistungsniveau zu erreichen. Um diese Aufgaben lösen zu können, machte sich 1961 der Gedanke nach einem Trägerbetrieb für unsere Sportgemeinschaft breit. Verhandlungen mit dem Versorgungskontor Maschinenbauerzeugnisse folgten, obwohl es in diesem Betrieb bereits eine BSG Motor/Elektro gab. Da aber aufgrund der unmittelbaren räumliche Nähe dieser an der Bärensteiner Straße angesiedelten BSG zu den großen Betriebssportgemeinschaften “Motor Ost”, “Empor Tabak” und “Fortschritt” und fehlender Trainingsmöglichkeiten keine Entwicklungsperspektive bestand, wurde beim Kreis- und Bezirksvorstand des DTSB der Antrag gestellt, die BSG Motor/Elektro mit der SG Bühlau zu verschmelzen und als Trägerbetrieb das Versorgungskontor Maschinenbauerzeugnisse zu benennen. Diesem Antrag wurde stattgegeben.
Der Name unserer Sportgemeinschaft änderte sich in Betriebssportgemeinschaft “Vekoma” Bühlau. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit entwickelte sich die BSG und genoss bereits 1964 entsprechendes Ansehen in der Kreisorganisation des DTSB. Mitgliederwerbung, freiwillige Arbeitseinsätze auf dem Sportplatz bzw. in der Turnhalle, Veranstaltungen zum Erwerb des Sportabzeichens sowie der Kampf um sportliche Leistungen standen auf der Tagesordnung. Zudem stießen in den 70er Jahren kleinere Betriebssportgemeinschaften zur BSG Vekoma, so z. B. die BSG ZiF.
Infolge einer Namensänderung des Trägerbetriebes erfolgte 1974 die Umbenennung der BSG Vekoma in Turn- und Sportgemeinschaft Dresden-Bühlau. 1990 fand eine weitere Umbenennung in Turn- und Sportverein Bühlau und die Eintragung in das Vereinsregister statt. Eine erneute Änderung des Vereinsnamens kam 1996 zustande. Der Spartenverein nennt sich seitdem TSV Dresden-Bühlau/Bad Weißer Hirsch 1990 e.V.
Im Jahr 2008 haben sich ehemalige und aktive Vereinsmitglieder um den Sektionsleiter Frieder Zimmermann versammelt und die Herauslösung der Abteilung Fußball aus dem Gesamtverein angestrebt. Die Gründungsversammlung der SG Bühlau 2009 e.V. fand schließlich am 19.03.2009 statt. Seitdem konnte die Stadt dazu bewegt werden, einige alte Missstände auf der Sportanlage Nachtflügelweg zu beseitigen. So wurde der alte Kabinentrakt abgerissen und eine größere Containerburg errichtet. Auf dem damaligen Hartplatz wurde eine Flutlichtanlage installiert und die gesamte Sportanlage umzäunt, da es immer wieder zu Problemen mit Wildschweinen aus der angrenzenden Dresdner Heide kam.
Im Dezember 2012 machten die Neu-Gründerväter Platz für die nächste Generation. Um das Bühlauer Urgestein Andreas Enzmann sammelte sich die 70er-Generation und schrieb sich den Ersatz des Hartplatzes durch einen Kunstrasen auf die Fahne. Nach vielen, vielen Gesprächen und hartnäckigen Emails war es 2017 soweit und am 12. August wurde der Kunstrasen eingeweiht. Parallel zu den Baumaßnahmen am Kunstrasenplatz erhielt der Rasenplatz eine Drainigae und eine Bewässerung. Dadurch waren die vielen Spiel- und Trainingsausfälle der letzten 60 Jahre endlich Vergangenheit.
Die SG Bühlau 2009 e.V. hat derzeit ca. 350 aktive und passive Mitglieder, darunter ca. 190 Kinder und Jugendliche. Zirka 30 Ehrenamtliche Helfer bilden als Trainer, Mannschaftsleiter und Vorstand den Grundstock des Vereins.
Für den vermutlich schönsten Fußballplätze in Dresden gibt es inzwischen schon weitere Ideen. Die nächste Generation beginnt sich zu profilieren und man kann gespannt auf die weitere Entwicklung der SG Bühlau 09 sein.
Höhepunkte
1957 — Freundschaftsspiel beim MTV Pfaffenhofen
Pfingsten 1957, wenige Jahre vor dem Mauerbau, reiste die Bühlauer Fußballmannschaft nach Pfaffenhofen im tiefsten Bayern, um beim dortigen Verein MTV ein Freundschaftsspiel zu bestreiten. Dieses wurde mit 8:3 gewonnen. Zwei Zeitungsartikel aus der dortigen Regionalzeitung (aus der Sammlung des Rudolf Timm) bezeugen, dass dies damals schon nicht mehr Alltag war.
17.08.1958 — Platzweihe
Ohne Kommentar
Kreismeisterschaft 1965
Kreispokalsieg 1968
Schwarzer Klaus
Klaus Hagen
Bekanntester Sohn des Bühlauer Fußball ist Klaus Hagen, der es in einer langjährigen Schiedsrichterlaufbahn zwischen 1966 und 1992 bis zu internationalen Einsätzen schaffte. Sein erstes Spiel leitete er im Februar 1966 mit einem Juniorenspiel in der 1. Kreisklasse (FSV Lok II gegen Rotation Dresden).
1974 kam Klaus zu seinem ersten Einsatz als Linienrichter in der DDR-Oberliga (FC Vorwärts Frankfurt/O. gegen Rot-Weiß Erfurt) und am 27.08.1977 konnte er erstmalig selber in der höchsten Landesklasse zur Pfeife greifen (Chemie Böhlen gegen Rot-Weiß-Erfurt).
Mit der Wende und kurz vor Abschluss seiner Schiedsrichterkarriere konnte Klaus noch einmal Bundesligaluft schnuppern. Hier wurde er für 11 Spiele als Linienrichter berufen.
Seit 1983 wurde Klaus auch zu internationalen Spielen berufen. So konnte er sich in Ungarn, der UdSSR, Bulgarien, Türkei, Albanien, Griechenland, Monaco, Polen, der CSFR, Russland und Dänemark beweisen.
17.08.1958 — Platzweihe
In seiner Laufbahn kam Klaus auch den Spielern von Dynamo Dresden in den 70ern und 80ern näher als die meisten Fans. Natürlich nicht bei Punktspielen, aber es gab auch genügend Freundschaftsspiele der Gelb-Schwarzen, die Klaus aus nächster Näher verfolgen konnte.
Auf Grund der Altersregelung kam für Klaus 1992 der Abschied von der aktiven Schiedsrichterlaufbahn. Sein Abschiedsspiel fand am 30.05. zwischen Elsterwerda und Optik Rathenow (Landesliga Brandenburg) statt, obwohl Klaus gerne noch weitergemacht hätte.
Seine stolze Bilanz in Zahlen:
Einsätze als Schieds- und Linienrichter: 1481
Einsätze als Schiedsrichter: 873
Geleitete DDR-Oberligaspiele: 97
Linienrichter 1. Bundesliga: 11
Internationale Einsätze: 14
Klaus blieb dem Bühlauer Fußball treu, ist Gründungsmitglied der SG Bühlau 2009 e.V. und hat lange Zeit noch die Spiele der Alten Herren gepfiffen, auch wenn das den Althirschen nicht immer genehm war, da Klaus viel zu unparteiisch war.